Vitamin K2

Nicht nur für die Blutgerinnung!

Vitamin K gehört, wie auch das Vitamin D, zur Gruppe der fettlöslichen Vitamine. Es gibt zwei natürliche Formen von Vitamin K und zwar das K1 (Phyllochinon) und das K2 (Menachinon), wobei K2 die aktivere Form ist. 

Eigenschaften

Die allseits bekannte Wirkung des Vitamin K ist die Regulation der Blutgerinnung. Ein Mangel an Vitamin K hemmt die Gerinnungsfähigkeit und führt zu erhöhter Blutungsneigung. Ein sehr hoher Vitamin K Spiegel führt im Umkehrschluss allerdings nicht zu verstärkter Gerinnung und damit Thrombosegefahr, sondern die Blutgerinnung bleibt im Gleichgewicht. 

Vitamin K kann allerdings mehr. Relativ neu ist die Erkenntnis, dass Vitamin K Arteriosklerose vorbeugen kann. Diverse Studien haben gezeigt, dass Vitamin K die Calcification der Blutgefäße vorbeugen kann. Es scheint, als würde Vitamin K2 hier wirksamer sein als Vitamin K1. Im Blut zirkulierendes Calcium wird in kleinste Gefäßverletzungen eingebaut und arteriosklerotische Plaques entstehen. Dies kann durch ein Protein, das sogenannte MGP (ein Matrix-GLA-Protein) verhindert werden. Die Aktivität dieses Proteins hängt von Vitamin K ab. Vitamin K führt zur Carboxylierung von MGP und aktiviert es dadurch. Zahlreiche Studien in dieser Richtung laufen gerade und manche deuten sogar darauf hin, dass aktiviertes MGP sogar Calziumionen aus bestehenden Plaques wieder entfernen kann. Man geht davon aus, dass Vitamin K die Verkalkung nicht nur in den Arterien sondern auch in den Venen verhindern kann. 

Vitamin K unterstützt das Vitamin D in der Wirkung auf den Calciumstoffwechsel und damit auf die Knochen und Zähne. Das mit Hilfe von Vitamin D produzierte Protein Osteocalcin (BGP=Bone-GLA-Protein) muss mittels Vitamin K aktiviert werden, damit es aktiv im Knochen Calcium binden kann. Ein Mangel an Vitamin K führt zu einer geringeren Knochendichte und erhöhtem Risiko für Knochenbrüche. In der Menopause kann, lt. Studien, Vitamin K den Knochenabbau unterdrücken und somit der Osteoporose vorbeugen. Die genaue komplexe Interaktion zwischen Vitamin D und Vitamin K im Knochenstoffwechsel ist noch gar nicht gänzlich aufgeklärt und weitere Untersuchungen sind notwendig.

Osteocalcin wird nicht nur von den Knochenzellen sondern auch von den Odontoplasten gebildet und sorgt in den Zähnen ebenfalls für den Calcium-Einbau. Osteocalcin (in aktivierter Form) kommt auch in den Blutkreislauf und soll für die Senkung des Blutzuckerspiegels und die Aktivierung des Stoffwechsels (Fettabbau) mitverantwortlich sein.

Vitamin K2 (MK-7) ist liophiler als Vitamin K1 und hat eine längere Halbwertszeit. Dadurch erreicht man mit der Aufnahme von Vitamin K2 höhere und länger stabilere Blutspiegel als mit Vitamin K1, auch die Verteilung in den diversen Geweben ist besser.

Vorkommen

Vitamin K1 findet man in den Blättern verschiedener Grünpflanzen und kann über die Nahrung aufgenommen werden. Vitamin K2 wird durch Mikroorganismen (z.B. auch in unserem Darm durch die Darmflora) gebildet. Vitamin K2 findet man in der Nahrung in rohem Sauerkraut, Käse, Butter und Eidotter.

Die wichtigsten Wirkungen zusammengefasst:

  • Regulation der Blutgerinnung
  • Calciumeinbau in Knochen und Zähne
  • Schutz der Blutgefäße vor Calciumablagerung
  • Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Krankheiten
  • Vorbeugung von Osteoporose

Sonstige Namen für diesen Wirkstoff

Menachinon