Phosphatidylserin

Phosphatidylserin ist eines der bedeutsamsten Phospholipide im Gehirn. Phospholipide sind wichtige Bausteine der biologischen Zellmembran. Besondere Bedeutung besitzen sie für die Nervenzellen, wo sie eine wesentliche Rolle in der Verarbeitung und Übertragung von Informationen spielen.

Eigenschaften

Phosphatidylserin ist an der Weiterleitung von chemischen Botschaften ebenso beteiligt wie an der Speicherung und Abrufbarkeit von Informationen. Phosphatidylserin aktiviert die verschiedenen Enzyme des Nervenzellstoffwechsels. Zahlreiche klinische Studien belegen, dass exogen (von außen) zugeführtes Phosphatidylserin eine positive Wirkung auf die Wahrnehmungs-Funktionen aufweist, vor allem auf die Funktionen, die mit dem Alter zunehmend nachlassen. Dies sind die Gedächtnis- und Sprachleistung sowie Lern- und Konzentrationsfähigkeit. Es wurde festgestellt, dass der altersbedingte Verlust mentaler Funktionen wie Lern-, Erinnerungsvermögen und geistige Beweglichkeit mit einer Abnahme von Phosphatidylserin einhergehen.

Im Alter kommt es häufig zu strukturellen und biochemischen Veränderungen im Gehirn. Hierzu gehören u. a. eine veränderte Lipidzusammensetzung der Nervenzellmembran und eine Störung der Neurotransmitterproduktion. Im Alter sinkt die Neurotransmittermenge um bis zu 70 Prozent ab. Neurotransmitter sind Signal- oder Botenstoffe, die den Nervenreiz an den Synapsen auf chemischem Wege weiterleiten, dazu gehört z. B. Acetylcholin.Phosphatidylserin bewirkt eine Zunahme der Acetylcholinrezeptoren, Erhöhung der Dopaminabgabe, Aufrechterhaltung der Signalstoffproduktion des Gehirns, Verbesserung der Reizübertragung, Zunahme des Glucosestoffwechsels im Gehirn (Energieversorgung!), Regulation der Produktion von Stresshormonen (Cortisol) und eine Steigerung der Synthese und Abgabe von Wachstumsfaktoren. 

Natürlich ist Phosphatidylserin als wichtiger Membranbestandteil für den gesamten Zellstoffwechsel von großer Bedeutung. Außerdem schützt Phosphatidylserin durch seine antioxidative Wirkung die Zellen vor Freien Radikalen. 

In Untersuchungen wurde festgestellt, dass durch die Aufnahme von Phosphatidylserin nicht nur Gedächtnisstörungen gebessert werden sondern auch die Stimmung verbessert wird. Die antidepressive Wirkung führt man auf die Regulation der Cortisol-Produktion zurück. Bei depressiven Personen ist der Cortisol-Spiegel oft erhöht. Bei den kognitiven Funktionen verbesserte sich vor allem der Zugriff auf die Erinnerung, das Zahlen- und das visuelle Gedächtnis.

Vorkommen

Phosphatidylserin kommt als Zellmembranbestandteil in allen lebenden tierischen und pflanzlichen Zellen vor. Man gewinnt Phosphatidylsein meist aus Sojalecithin.

Die wichtigsten Einsatzgebiete zusammengefasst:

  • Verbesserung von Lernfähigkeit, Gedächtnisleistung und Konzentration (nicht nur im Alter)
  • Altersdepression
  • unterstützend bei Alzheimer-Krankheit