Mutterkraut

Das pflanzliche Migränemittel

Das Mutterkraut, lat.  Tanacetum parthenium, sieht der Kamille sehr ähnlich und wird auch oft damit verwechselt. Der Korbblütler stammt aus Südosteuropa und ist mittlerweile in ganz Europa, Australien und Nordamerika verbreitet.

Inhaltsstoffe

Durch pharmakologische Studien wurde nachgewiesen, dass der Inhaltsstoff Parthenolid für die Anti-Migräne-Wirkung verantwortlich zeichnet. Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind ätherische Öle, Stigmasterol, Beta-Sitosterol, Thymol, Gerbstoffe, Kampfer uvm.

Eigenschaften

In alten Zeiten wurde Mutterkraut sehr geschätzt und wie der Name vermuten lässt, für Frauenleiden empfohlen. Auch die Anwendung als Kopfschmerzmittel reicht schon lange zurück. Irgendwann geriet diese wertvolle Pflanze in Vergessenheit, gelangt jetzt aber wieder zu neuem Ruhm. Im Jahr 2017 wurde Mutterkraut zur Arzneimittelpflanze des Jahres gewählt. Studien weisen nach, dass Mutterkraut bei regelmäßiger Einnahme Anzahl und Schwere von Migräneattacken mildern kann. Auch die Begleiterscheinungen einer Migräne (wie Übelkeit, Schwindel, Erbrechen) bessern sich. Die Wirkung stellt sich jedoch nicht gleich ein. Es kann 6-8 Wochen dauern, bis man eine Verbesserung erkennt.

Der Wirkstoff Parthenolid hemmt die Serotonin-Freisetzung. Da lt. Wissenschaft Serotonin im Verdacht steht, aufgrund der Wirkung auf die Gehirngefäße, Migräne auszulösen, ist die Vermeidung unkontrollierter Serotoninausschüttungen das Ziel der Vorbeugung.  Im Grunde hat Mutterkraut ein mehrfaches Anti-Migräne-Wirkprinzip. Es  hemmt die überschießende Serotoninausschüttung aus den Thrombozyten durch Aktivierung der Proteinkinase C. Zudem normalisiert Mutterkraut die Vasomotorik der glatten Gefäßmuskulatur durch selektive Blockade der spannungsabhängigen Calcium-Kanäle und reduziert die Freisetzung von Entzündungsmediatoren (u.a. Prostaglandine und Interleukine) in die Gefäßwand.

Mutterkraut hat aber auch noch viele andere positive Wirkungen. So gilt diese Heilpflanze als entzündungshemmend und antibakteriell. Die Prostaglandinsynthese und Histaminfreisetzung werden reduziert und auch die Bildung von Blutgerinnseln wird gehemmt.  Mutterkraut wird häufig bei rheumatischen Beschwerden eingesetzt sowie bei Erkältungen und Verdauungsproblemen. Menstruationsbeschwerden (Periodenkrämpfe, unregelmäßige Periode) und Wechselbeschwerden können mit Hilfe von Mutterkraut gebessert werden und es wirkt geburtsauslösend.

Nebenwirkungen sind derzeit keine bekannt, man soll Mutterkraut jedoch nicht in der Schwangerschaft und Stillzeit anwenden. Personen, die auf Korbblütler allergisch reagieren sollten auf Mutterkraut verzichten.

Die wichtigsten Einsatzgebiete zusammengefasst:

  • Migränevorbeugung
  • Arthritis und Rheuma
  • Erkältungen
  • Menstruationsprobleme, Wechselbeschwerden

Sonstige Namen für diesen Wirkstoff

Tanacetum parthenium, falsche Kamille, Fieberkraut