Diosgenin

Yamswurzel © Adobe Stock

Es gibt ca. 600 verschiedene Dioscorea-Arten die in Asien, Afrika und Amerika heimisch sind und dort als Nahrungsmittel, ähnlich der Kartoffel, dienen.

Die in vielen tropischen Gegenden wachsende Yamswurzel (Dioscorea-Arten) ist eine Kletterpflanze, deren dünne Stengel bis zu 5 m lang werden. Sie hat lange gedrehte Wurzeln, die aufgrund ihres Stärkereichtums ein wichtiges Nahrungsmittel der Eingeborenen darstellen.

Die Wurzelknollen der Yamswurzel sind im Aussehen und Geschmack ähnlich der Topinambur-Knolle – in Europa jedoch nur schwer erhältlich.

In den stärkehältigen Knollen findet man auch viele Vitamine und Mineralstoffe sowie den Wirkstoff Diosgenin, der das Nahrungsmittel Yamswurzel zur Heilpflanze macht.

In der Naturheilkunde wird die Yamswurzel zur Linderung von menstruellen Beschwerden (PMS), Wechselbeschwerden und auch als Aphrodisiakum verwendet. In früherer Zeit haben Phytotherapeuten die Wurzel auch bei rheumatischen Erkrankungen, Durchblutungsstörungen der Beine, Asthma, Krampfhusten, Gallenkoliken, Krämpfen und Neuralgien empfohlen.

Erfreulicherweise schätzen immer mehr Menschen die wunderbare Wirkung der Heilpflanze als Alternative zu schulmedizinschen Hormonersatzpräparaten.
Sie war lange Zeit hindurch der wichtigste Rohstofflieferant für die Hormonproduktion, bis man auf die billigere Variante – synthetische Herstellung der Hormone – umstieg.

Diosgenin zählt zu den Saponinen und ist in der Struktur sehr ähnlich den Steroidhormonen DHEA und Progesteron (Gelbkörper-Hormon) - daher entfaltet es auch hormonelle Wirkungen. Ob die positiven Effekte der Yamswurzel darauf zurückzuführen sind, dass Diosgenin in DHEA bzw. Progesteron umgewandelt wird oder aufgrund der Ähnlichkeit ähnliche Wirkungen entfaltet, ist noch nicht vollständig geklärt.

Progesteron wird für die Synthese von Pregnenolon, Aldosteron und Cortisol benötigt.

Pregnenolon wiederum dient neben Cholesterin als Ausgangsstoff für die Bildung von DHEA, welches dann sowohl in Östrogene, als auch in Testosteron und andere Hormone umgewandelt wird.

DHEA wird in der Nebenniere gebildet und hat bei uns besonderen Bekanntheitsgrad als „natürliches Mittel gegen das Altern“ gewonnen.

In jungen Jahren produziert der Körper normalerweise selbst genügend Dehydroepiandosteron und schützt sich so vor Arteriosklerose, Herzerkrankungen und anderen degenerativen Prozessen.

Sinkt dann der DHEA-Spiegel ab, kann dies zu verminderter Leistungsfähigkeit führen und Depressionen, Osteoporose, Übergewicht, rheumatische Erkrankungen und Nervosität begünstigen. Auch die zunehmende Austrocknung und Erschlaffung der Haut steht in direktem Zusammenhang mit der vorhandenen Menge an DHEA.

In manchen Fällen kann es auch bei jungen Frauen schon vorkommen, dass zu wenig DHEA im Organismus vorhanden ist. Das kann sich in Form von Menstruationsstörungen und -krämpfen, PMS, Brustspannen und Frigidität äußern.

Außer Diosgenin sind in der Yamswurzel auch noch Phytosterine enthalten, welche sich positiv auf zu hohe Cholesterinwerte auswirken.

Namhafte Forscher wie Dr. Bob Martin haben festgestellt, dass bei Patienten, die hohe Dosen eines Yamswurzel-Produktes zu sich nahmen, der DHEA-Blutspiegel anstieg. Zahlreiche Forschungen sind im Gange, um das Geheimnis der Yamswurzel vollständig zu lösen. Bereits in klinischen Studien bestätigt wurden die günstigen Wirkungen der Yamswurzel bei Arteriosklerose kombiniert mit Bluthochdruck und bei Osteoporose (Abnahme der Knochendichte bei Frauen im Wechsel).

Durch die immer wieder auftretende Diskussion um die Hormontherapie in den Wechseljahren und die Vermutung, dass mit Hilfe von natürlichem Progesteron aus der Yamswurzel sowohl der Progesteron- als auch der Östrogenhaushalt positiv beeinflusst werden kann, findet die Heilpflanze immer größeren Anklang in der Frauenmedizin.

Aber nicht nur Frauen profitieren von ihr. Durch die DHEA-ähnliche Wirkung ist sie auch Männern zu empfehlen.

Zahlreiche Untersuchungen lassen den Schluss zu, dass

  • DHEA die T- und B-Lymphozyten (Abwehrzellen) stimuliert
  • DHEA die Thymusdrüse schützt
  • DHEA das Körpergewicht reguliert
  • DHEA die Entwicklung von Krebszellen zu verhindern scheint
  • DHEA Arteriosklerose vorbeugt
  • DHEA das Erinnerungsvermögen beeinflusst
  • DHEA den Energiehaushalt stärkt
  • DHEA das Risiko von Herzkrankheiten senkt

Die Heilpflanze wirkt allerdings nicht nur hormonell, sondern sie zeichnet sich auch noch durch viele weitere Eigenschaften aus: entzündungshemmend, antirheumatisch, schmerzlindernd, krampflösend, harntreibend, schweißtreibend, galletreibend, antidepressiv, entspannend, aphrodisierend und antioxidativ.

Da DHEA eindeutig die Altersbeschwerden vermindert, den alternden Organismus regeneriert, ihn mit Energie versorgt und das physische und psychische Wohlbefinden fördert, wird von einem Jungbrunnen-Hormon gesprochen.