Yamswurzel

der pflanzliche Jungbrunnen

Yamswurzel © Adobe Stock

Die in vielen tropischen Gegenden wachsende Yamswurzel (Dioscorea-Arten) ist eine Kletterpflanze, deren dünne Stengel bis zu 5 m lang werden. Sie stammt ursprünglich aus Westafrika und wurde bereits vor 3.000 Jahren in Südwest-Nigeria kultiviert. Heute wächst sie auch in Ostasien, Nordamerika und Mexiko. Es gibt etwa 600 verschiedene Arten. Sie hat lange gedrehte Wurzeln, die aufgrund ihres Stärkereichtums ein wichtiges Nahrungsmittel der Eingeborenen sind. Auch in der Türkei und den ehemaligen jugoslawischen Ländern ist die Yamswurzel ein beliebtes Gemüse.

Inhaltsstoffe

In den stärkehältigen Knollen findet man viele Vitamine und Mineralstoffe sowie den Wirkstoff Diosgenin, der das Nahrungsmittel Yamswurzel zur Heilpflanze macht.  An Vitaminen ist es vor allem das Vitamin C, der wichtige Immunkraftstärker, das die Yamswurzel interessant macht. Aber auch Vitamine für unser Nervensystem sind enthalten wie z. b. Vitamin 1, B6 und Folsäure, von der auch das Herz-Kreislauf-System profitiert. Unter den Mineralstoffen findet man Kalium, Phosphor und Kupfer.

Eigenschaften

In der Naturheilkunde wird die Yamswurzel zur Linderung von menstruellen Beschwerden (PMS), Wechselbeschwerden und auch als Aphrodisiakum verwendet. In früherer Zeit haben Phytotherapeuten die Yamswurzel auch bei rheumatischen Erkrankungen, Durchblutungsstörungen der Beine, Asthma, Krampfhusten, Gallenkoliken, Krämpfen und Neuralgien empfohlen.  In jüngster Zeit ist die Yamswurzel wieder in Mode gekommen. Man preist die Yamswurzel jetzt als Frauen-Allheilmittel und Anti-Aging-Droge. Besondere Bedeutung hat die Yamswurzel durch ihren hohen Gehalt an Diosgenin. Sie war lange Zeit hindurch der wichtigste Rohstofflieferant für die Hormonproduktion, bis man auf die billigere Variante, die synthetische Herstellung der Hormone, umstieg.

Das Diosgenin ist in der Struktur sehr ähnlich den Steroidhormonen DHEA und Progesteron (Gelbkörper-Hormon) und entfaltet daher auch hormonelle Wirkungen. Ob die positiven Effekte der Yamswurzel darauf zurückzuführen sind, dass Diosgenin in DHEA bzw. Progesteron umgewandelt wird oder, aufgrund der Ähnlichkeit ähnliche Wirkungen entfaltet, ist noch nicht vollständig geklärt.  Namhafte Forscher wie Dr. Bob Martin haben festgestellt, dass bei Patienten, die hohe Dosen eines Yamswurzel-Produktes zu sich nahmen, der DHEA-Blutspiegel anstieg. Zahlreiche Forschungen sind im Gange, um das Geheimnis der Yamswurzel vollständig zu lösen. Bereits in klinischen Studien bestätigt wurden die günstigen Wirkungen der Yamswurzel bei Arteriosklerose kombiniert mit Bluthochdruck und bei Osteoporose (Abnahme der Knochendichte bei Frauen im Wechsel).

Die immer wieder auftretende Diskussion um die Hormontherapie in den Wechseljahren und die Vermutung, dass mit Hilfe von natürlichem Progesteron aus der Yamswurzel sowohl der Progesteron- als auch der Östrogenhaushalt positiv beeinflusst werden kann, machte die Yamswurzel zum großen Interesse für die Frauenmedizin. Progesteron ist neben Östrogen wichtig für den weiblichen Zyklus. Ein erniedrigter Progesteronspiegel in der zweiten Zyklushälfte wird z.b. für PMS (prämenstruelles Syndrom) verantwortlich gemacht. Aber nicht nur Frauen profitieren von Yamswurzel. Durch die DHEA-ähnliche Wirkung ist Yams ebenso auch für Männer zu empfehlen. DHEA ist jenes Hormon, das das Altern bremst und uns länger jung hält.

Die wichtigsten Einsatzgebiete zusammengefasst:

  • PMS
  • Menstruationsstörungen und –krämpfen
  • Wechselbeschwerden
  • Eierstockzysten und Myome
  • Osteoporose-Vorbeugung
  • Altersbeschwerden
  • Gedächtnisstörungen
  • Leistungsabfall im Alter
  • Stress

Sonstige Namen für diesen Wirkstoff

Dioscorea opposita