Anthozyane

kraftvolle Farbstoffe

WL_Anthocyane Lebensmittel © Adobe Stock

Anthocyane sind wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe, die den Blüten oder Früchten die rote, violette, blaue oder blauschwarze Färbung geben. Es sind etwa 250 verschiedene Anthocyane bekannt. Der Name Anthocyane leitet sich von den griechischen Wörtern „anthos“ = Blüte und „cyanos“ = blau ab. Die Anthocyane werden eingeteilt in zuckerfreie Anthocyanidine (Aglykone) und die zuckerhältigen Anthocyanine (Glykoside). Sie gehören zur Gruppe der Flavonoide und diese wiederum zu den sogenannten Polyphenolen, eine Gruppe von sekundären Pflanzenstoffen, die sich chemisch durch ihren Phenolring auszeichnen. Zu den Anthocyanen zählen z. B. Pelargonidin, Cyanidin, Delphinidin, Petunidin oder Malvidin. Anthocyane kommen in fast allen höheren Landpflanzen vor, nicht jedoch in Wasserpflanzen. Besonders reich an Anthocyanen sind die Acai-Beere, Aroniabeere, Kirschen, Auberginen, blaue Trauben, Heidelbeeren, Himbeeren, Zwetschken. Holunderbeeren oder Rotkraut.

Eigenschaften

Die Anthocyane haben in den Pflanzen mehrere Aufgaben: Sie schützen die Pflanze vor zu starker UV-Belastung, indem sie bestimmte Wellenlängen des Sonnenlichtes absorbieren. DNA- und Zellschädigung wird dadurch verhindert. Die Anthocyane helfen den Pflanzen, Insekten und andere Tiere anzulocken, die dann für ihre Vermehrung sorgen und sie binden Freie Radikale, die bei oxidativem Stress entstehen.

Anthocyane üben als bioaktive Pflanzenstoffe eine außerdordentliche Heil- und Regenerationskraft auf den Menschen aus. Sie stellen für den menschlichen Organismus ein wichtiges antioxidatives Potential dar, da sie, bei gemüse- und obstreicher Ernährung, in großer Menge aufgenommen werden können. Sie binden freie Radikale und schützen somit die DNA sowie Fette und Kohlenhydrate vor Schädigung. Sie schützen auch vor nitrosativem Stress vor, da sie ebenso einen hemmenden Einfluss auf die NO-Produktion (Stickstoff-Monoxid) besitzen. Bislang wurde immer von reaktiven Sauerstoff-Spezies als Freie Radikale gesprochen. Seit kurzem weiß man nun aber, dass es auch reaktive Stickstoff-Spezies gibt, wie das Stickstoff-Monoxid-Radikal. Untersuchungen lassen den Schluss zu, dass Anthocyane nicht nur Atherosklerose vorbeugen sondern auch heilend wirken können, da bereits bestehende atherosklerotische Plaques aktiv abgebaut werden. Neben ihrer antioxidativen Wirkung verbessern Anthocyane die Sehvorgänge, wirken antimikrobiell und hemmen Entzündungsvorgänge. Sie beruhigen die Schleimhäute bei Blasenkatarrh (z. B. die Anthocyane von Preiselbeere und Cranberry) und sind daher ein ausgezeichnetes Naturheilmittel bei Blasenentzündungen. Anthocyane wirken gefäßschützend (positiver Einfluss auf die Endothelfunktion) und hemmen die Thrombozyten-Aggregation, wodurch sich auch thrombosevorbeugende Eigenschaften ergeben. Anthocyane haben krebshemmende Aktivität bewiesen und können Typ-II-Diabetes und Übergewicht verhindern. Anthocyane senken den Blutdruck – sowohl den systolischen als auch den diastolischen und haben einen allgemein verjüngenden Effekt, da sie die Sauerstoffverwertung in den Zellen intensivieren. Sie fördern die Steuer- und Koordinationsprozesse im Gehirn und beugen auch der Verkalkung der Gehirngefäße vor.

Die wichtigsten Wirkungen zusammengefasst:

  • Zellschutz (Schutz vor Freien Radikalen)
  • Schutz vor nitrosativem Stress
  • antimikrobielle und entzündungshemmende Wirkung
  • Gefäßschutz
  • blutdrucksenkend

 

Sonstige Namen für diesen Wirkstoff

Anthozyane