Ginkgo biloba

Das "Powerblatt" für die Durchblutung

Der Ginkgobaum (Ginkgo biloba) ist in China und Japan heimisch und wird dort seit jeher als Tempelbaum kultiviert. Im 18. Jahrhundert erfreute sich dieser Baum auch in Europa als Garten- und Alleebaum großer Beliebtheit. Er kann 30 – 40 m hoch werden und hat weit ausladende Äste. Die Früchte sind gelb, pflaumenartig und hängen an langen Stielen. Vor dem Verzehr dieser Früchte wird jedoch abgeraten. Sie sind giftig.

Inhaltsstoffe

Flavonoide, Alkohole, Essigsäure, Capronsäure, Ginkgolsäure, Ginkgolid, Shikmisäure, Sitosterin, ätherisches Öl, uvm.

Eigenschaften

Die Ginkgo-Blätter werden vor allem wegen ihrer durchblutungsfördernden Wirkung hoch geschätzt. Den Siegeszug als modernes Phytotherapeutikum machte Ginkgo nach dem 2. Weltkrieg. Die durchblutungsfördernden Eigenschaften der Ginkgo-Blätter beruhen auf mehreren Mechanismen:Die tiefer liegenden mittleren und kleineren Arterien werden erweitert,die Strömungsgeschwindigkeit in den Kapillaren wird erhöht,der Stoffwechsel der Blutgefäße wird positiv beeinflusst,die Bildung von Blutgerinnseln wird gehemmt und die Bildung von Kollateralkreisläufen wird angeregt (d. s. Blutgefäße, die sich um ein verstopftes Gefäß herum bilden).

Ginkgo verbessert den Stoffwechsel im Gehirn. Mit Hilfe von Ginkgo sind die Nervenzellen weniger anfällig gegenüber Sauerstoffmangel (aufgrund mangelhafter Durchblutung); die Bildung eines Ödems und giftiger Stoffwechselprodukte wird  dadurch verhindert. Außerdem verbessert Ginkgo die Fließeigenschaften des Blutes wodurch der lokale Blutfluss im Gehirn deutlich ansteigt.  Ginkgo verbessert das Kurz- und Langzeitgedächtnis und steigert das Lernvermögen. Mit zunehmendem Alter geht die Zahl der Verbindungen zwischen den Nervenzellen zurück. Auch werden die Rezeptoren für Neurotransmitter (Botenstoffe im Gehirn) immer weniger. Dadurch wird die Weiterleitung von Informationen zwischen den Nervenzellen beeinträchtigt und die Gedächtnisleistung nimmt ab. Ginkgo kann diese Defizite zwar nicht beseitigen aber deutlich verringern.

Die durchblutungsfördernden Eigenschaften von Ginkgo gelten natürlich nicht nur für das Gehirn sondern auch für die peripheren Blutgefäße und auch für die Venen. 

Die in den Ginkgo-Blättern enthaltenen Flavonoide sind auch wichtige Antioxidantien. Dadurch werden die Nervenzellen vor Freien Radikalen geschützt.

Die wichtigsten Einsatzgebiete zusammengefasst: 

  • Durchblutungsstörungen des Gehirns
  • periphere Durchblutungsstörungen (Claudicatio intermittens = Schaufensterkrankheit; d. h. Schmerzen beim Gehen)
  • Kopfschmerzen
  • Ohrensausen (Tinnitus) und Hörsturz
  • Schwindelerscheinungen
  • Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen
  • Morbus Raynaud (schmerzhafte Gefäßkrämpfe)
  • diabetische Gefäßschäden
  • venöse Durchblutungsstörungen
  • Schwerhörigkeit
  • Sehschwäche

Sonstige Namen für diesen Wirkstoff

Tempelbaum